Locker verteilt stehen einzelne, grosse Föhren. Dazwischen wächst eine Wiese. Der lichte Föhrenwald ist das Ergebnis eines Raubbaus. Bis vor rund 80 Jahren schürften die Bauern in Wäldern des Juras Mergel, um damit ihre ausgelaugten Böden aufzubessern. Zurück blieben in den Wäldern humusfreie, nährstoffarme Mergelböden, auf denen sich seltene Pflanzen wie etwa das Pfeifengras etablieren konnten. Da den Bauern auch Stroh für die Kühe fehlte, schnitten sie im Herbst das Pfeifengras und benutzten es als Strohersatz.
Die Zeiten ändern sich
Mit der Ausdehnung des Ackerbaus hatten die Bauern später genügend Stroh. Das mühsame Mähen der Föhrenwälder wurde deshalb aufgegeben. Damit verwaldeten 90 Prozent der lichten Föhrenwälder erneut. Es verschwand auch eine spezialisierte Pflanzen- und Tierwelt. Vor rund 30 Jahren erkannte man diesen Verlust. Heute werden im Aargau einige wenige Hektaren des Lebensraums «lichter Wald» wieder ausgeholzt und traditionell gepflegt. Die Klinik Barmelweid leistet dabei mit ihrem lichten Föhrenwald Pionierarbeit.
Schleimlöser und Wettervorhersage
Kiefernnadelöl (Oleum pini silvestris) ist das aus frischen Nadeln oder Zweigspitzen destillierte ätherische Öl. Es wird vor allem als schleimlösendes Mittel bei Bronchitis verwendet. Wussten Sie, dass man mit Tannenzapfen der Föhre das Wetter vorhersehen kann? Stellen Sie den Zapfen draussen auf. Kommt feuchtes, regnerisches Wetter, schliesst sich der Zapfen. Wird das Wetter trocken, spreizt er sich auf.