Im Gegensatz zu Hummeln, Wespen und Hornissen bilden die noch 580 in der Schweiz lebenden Wildbienenarten keine eigentlichen Völker. Sie sammeln aber wie die Honigbienen Nektar und Pollen und bestäuben so die Pflanzen. Diese Bestäubungsleistung der Wildbienen wurde bisher vielfach unterschätzt. Die Grösse, Färbung und Behaarung der Wildbienenarten sind sehr unterschiedlich. Auch ihre Lebensweise unterscheidet sich. Gemeinsam ist ihnen, dass jedes Weibchen alleine ein Nest baut. Bei den Honigbienen ist dies eine gemeinschaftliche Aufgabe des Volks. Und schliesslich stechen die Wildbienen im Gegensatz zu den Honigbienen nicht.
Gänge oder Hohlräume als Nester
Diese Nester können sehr vielgestaltig aussehen. Sandbienen zum Beispiel graben bis zu einem Meter tiefe Gänge in sandigen und trockenen Boden und dichten die Wände mit einer wasserundurchlässigen Flüssigkeit ab. Mauerbienen suchen Hohlräume, auch in Pflanzenstängeln, um darin ihre Brutkammern anzulegen. Die Blattschneiderbiene kleidet die Brutkammern mit zurechtgeschnittenen Blattstücken aus. Mörtelbienen bauen aus Sandkörnern und Steinchen winzige Röhrchen, die anschliessend mit einer Mörtelhaube überzogen werden. Auf der Barmelweid sorgt ein luxuriöses Bienenhotel dafür, dass Wildbienen ein passendes Zuhause finden.
Haustiere ganz ohne Pflege
Möchten Sie Tiere halten und trotzdem in die Ferien gehen? Dann liegen Sie mit Wildbienen genau richtig. Selbst auf dem Balkon können Sie Wildbienen halten. Vor dem Regen geschützte, mit Sand, Lehm oder Mergel gefüllte Kisten werden von den Wildbienen gerne als Nest angenommen. Wenn Sie verschiedene Wild- und Küchenkräuter hegen und pflegen, bieten Sie den Wildbienen gleich noch Nahrung an. Dafür werden Sie mit faszinierenden Naturbeobachtungen auf Balkonien entschädigt.